Emil Viktor Geysa Witting (geb. 4. April 1880 in Kronstadt; gest. 16. April 1952 in Hermannstadt) war ein deutschsprachiger Jäger, Förster und Schriftsteller siebenbürgisch-sächsischer Herkunft.

Leben

Er besuchte das Johannes Honterus Lyzeum in Kronstadt. Nach seinem Abitur studierte er Forstwirtschaft an der Bergakademie Schemnitz. Nach Abschluss des Forstwirtschaftstudiums 1903 war er Forstingenieur und wurde zunächst in Kronstadt Forstpraktikant und später Forstadjunkt. 1908 wurde er dann Forstinspektor, später Oberförster der Siebenrichterwaldungen der sächsischen Universität in Hermannstadt.

Im Ersten Weltkrieg diente er im Deutschen Alpen-Korps in der 9. Armee Falkenhayn als Streifenkorps-Kommandant in seiner Heimat. Nach dem Kriege und nachdem er seine Stellung als Oberförster infolge der Verstaatlichung der Siebenrichterwaldungen verloren hatte, war er in der Holzwirtschaft seines Landes tätig.

Von 1920 datiert seine erste bekannte schriftstellerische Arbeit, ein Aufsatz in der Zeitschrift Ostland. 1927 erschien als sein erstes Buch Auf der Hochwildbahn im Karpathenurwalde. Von Januar 1929 bis Ende 1930 gab er in Hermannstadt die Jagdzeitschrift Karpathen-Weidwerk heraus, deren Erscheinen er wegen der Weltwirtschaftskrise, die auch Rumänien nicht verschonte, einstellen musste. In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts erscheinen viele seiner Jagdgeschichten und Jagdromane. Dazu gehören Fratae Nico-lae (1931), Der siebenbürgische Karpathenbär, Hirtenfeuer (1932); Der Fechter (1935), Lebensbild des Karpathenhirsches; Über Abgründen Lebensbild eines Gamsbockes.

Parallel zur Arbeit an diesen Werken schrieb er zahlreiche Beiträge in diversen Zeitschriften, u. a. in Klingsor, Karpathen-Weidwerk, Atlantis und seiner eigenen Zeitschrift. Er arbeitete an den Jagdzeitschriften Carpathians (1933–1947) und Revista Vânătorilor mit.

Seine Bücher erschienen in Rumänien, Deutschland und Österreich in vielen anderen Ländern.

1940 wurde ihm als besondere Ehrung eine lebenslange Pension aus der rumänischen Schriftstellerpensionskasse als repräsentativer Dichter der siebenbürgischen Volksgruppe verliehen.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs übte er intensiv das Weidwerk in Rumänien aus, auf der Leipziger Weltausstellung 1930 wurde eins seiner Rehbockgehörne als Weltrekord bewertet und bei der Internationalen Jagdausstellung in Berlin 1937, bei der er unter dem Pseudonym „Der Karpthenjäger“ ausstellte, errang er neun hohe Auszeichnungen.

Ein Teil seiner Jagdtrophäen ist in Hermannstadt im „Muzeul de Arme si Trofee de Vanatoare“, dem „Museum der Jagdwaffen und Jagdtrophāen“, einer Abteilung des Brukenthal-Museums, ausgestellt, das im Februar 2007 wiedereröffnet wurde.

Neben den Veröffentlichungen existiert eine große Anzahl unveröffentlichter Manuskripte. In allen seinen Schriften wird seine enge Verbindung zur Natur, zum Wild und zu den Menschen seiner Heimat, den Sachsen und Ungarn, den Rumänen und Roma deutlich, die er häufig auch in ihrer Muttersprache zu Wort kommen lässt.

Sein Bruder Otto Erich Witting (geb. 4. Februar 1889 in Brașov; gest. 9. September 1955 in Brașov) war ebenfalls Förster und Autor von 92 wissenschaftlichen Werken, darunter 15 Büchern, über Forstwirtschaft, Jagd und Fischzucht.

In der Zeitschrift „Carpathian“ Nr. 2 / 1933, unter der Rubrik „Bücher – Zeitschriften“ erschien folgende Rezession über Emil Witting, die sein Werk sehr gut beschreibt:

Werke

  • Auf der Hochwildbahn im Karpathenurwalde Neudamm Neumann, Melsungen 1928
  • Frate Nicolae "Der siebenbürgische Karpathenbär : eine Lebensgeschichte" , Rütten & Loening, Potsdam 1931
  • Hirtenfeuer "Ein Karpathenroman". Krafft & Drotleff, Hermannstadt 1932
  • Der Fechter "Lebensbild eines Karpatenhirschs" Leykam, Graz 1951
  • Über Abgründen "Lebensbild eines Gemsbocks" Leykam, Graz 1951

Einzelnachweise


Frate Nicolae Der siebenbürgische Karpatenbär Emil Witting (Buch) jpc

Ernst Witting KarlMayWiki

Christian Witting Technischer Leiter SALTO Systems GmbH XING

Martin Witting www.ingena.info

Nachruf — Abteilung für Mathematische Stochastik